Eröffnung der Wanderausstellung “Was heißt hier Minderheit” in Leer
Foto, von links: Dieter Baumann & Arno Ulrichs (Frienrat Ost), Ilse Johanna Christiansen (Friesenrat Nord), Gitta Connemann (Bundestag), Henk Wolf (Oldenburgische Landschaft), Karl-Peter Schramm (Minderheitenrat)
Bei der Eröffnung der Wanderausstellung “Was heißt hier Minderheit” Montag in Leer betonte Bundestagsmitglied Gitta Connemann auf die Notsache eines guten Schutzrahmens für Minderheiten. Sie verwies dabei auf die Diskriminierung von Sinti und Roma und auf die Schließung von Minderheitenschulen in Polen. Dieter Baumann vom Friesenrat gab als erster ein gutes Vorbild ab, indem er seine Anrede auf Plattdeutsch hielt und dazu sagte, dass er sich dafür nicht entschuldigte, weil Spracherhalt vor allem bedeutet, dass man eine Sprache soviel wie möglich einfach spricht. Die Musik von Otto Groote und Bert Hadders in Platt von beiden Seiten der Staatsgrenze war eine passende und unterhaltsame Untermalung.
Schön und vielversprechend ist es, dass soviele sich an der Ausstellung beteiligt haben und dass sie jetzt in der Nähe zu sehen ist. Die Sparkasse in Leer bietet eine schöne Entourage, ist frei zugängig und für viele Plattsprecher, Saterfriesen und Westfriesen einfach zu erreichen. Sie zeigt die niederdeutsche Sprachgruppe, die Sinti und Roma, die Nord-, Ost- und Saterfriesen, die Dänen und die Ober- und Niedersorben. Alle Friesen teilen einen Tisch, mit Informationstafeln und Videos.
Die Ausstellung zeigt die Minderheiten mal ohne Stereotypen, so wie sie sichselbst empfinden, so erzählte Reiner Nagel, der die Videos gemacht hat. Ein wenig schade war, dass die Vorträge fast zwei Stunden gedauert haben und wenig Zeit fürs Anschauen der Ausstellung übrig blieb. Sie ist jedoch noch bis 31. August in der Sparkasse in Leer zu sehen. Der Zutritt ist während der Öffnungszeit frei.
“Was heißt hier Minderheit?” ist eine Initiative des Minderheitensekretariats. Sie wird vom Bund gefördert und zeigt