Erster “Dai fon do Seelter” gut gelungen
Die Organisation blickt sehr zufrieden auf den ersten “Dai fon do Seelter” oder Tag der Saterfriesen zurück. Die Fryske Akademy aus Leeuwarden organisierte den Tag zur saterfriesischen Sprache und Geschichte gemeinsam mit dem Seeltersk-Kontoor und dem Seelter Buund. Mit über fünfzig Teilnehmern war der Saal in Landgasthof Dockemeyer gut gefüllt und das Publikum zeigte sich neugierig und begeistert.
Viel Aufmerksamkeit zog die Präsentation von Ingeborg Remmers und Edith Sassen, die Autorinnen der saterfriesischen Schulbuchreihe “Seeltersk lopt”. Sie zeigten, wie Kinder mit ihrer Methode in der Schule Saterfriesisch lernen. Das Publikum machte bei den verschiedenen Übungen, zu denen kurze Dialoge und viel Bewegung gehörten, mit, um zu erfahren, wie die Kinder die Sprache erwerben.
Der britisch-japanische Sprachwissenschaftler Stephen Laker erzählte, wie in den 70er Jahren drei dänische Sprachwissenschaftler ins Saterland kamen und Sprachaufnahmen machten, die leider nie veröffentlicht worden sind, aber für Sprachforschung sehr interessant sind. Bouke Slofstra von der Fryske Akademy zeigte, wie das im Saterland aufgezeichnete Volksmärchen “Doktor Alwieten” auch in anderen Ländern vorkommt und zeigt, wie es im Saterland ein wenig schmutziger erzählt wird als woanders. Auch vertrat er Dr. Eric Hoekstra, der aus persönlichen Gründen abgesagt hatte, und erzählte über die Geschichte der friesischen Sprachen und Grammatikforschung im niederländisch-norddeutschen Raum.
Veronika Pugge und Henk Wolf erzählten über die Saterfriesischkurse der letzten Jahre, Menno Aden stellte sein Buch über die ostfriesischen Dialekte vor und Katarina Thomas von der Fryske Akademy zeigte, wie ihr Arbeitsgeber im Rahmen des Mercator-Projekts Informationen über kleine Sprachen wie Saterfriesisch sammelt und zur Verfügung stellt. Renate Lüken-De Vries erzählte schließlich in Bokelesch über die Johanniter und über die dortige Kapelle.
Unterhaltung gab es von Margot Tameling und Margret Göken, die einen witzigen Sketsch auf Saterfriesisch vorspielten und von der Volkstanzgruppe Saterland, die mit fröhlicher Musik ihr Können zeigte. Moderiert wurde das Programm von Tjallien Kalsbeek.
Edith Sassen und Ingeborg Remmers (Litje Skoule)
Bilder: Esther Horn, Wolter Jetten & Henk Wolf
Wunderbar, dass so schnell durch Text und Bilder ein Rückblick zur Verfügung steht auf einen hochinteressanten , vielseitigen und perfekt organisierten Tag wo für alle Aspekte des Seeltersk Platz war: Wissenschaftliches und Praktisches. Hoffentlich ist auch dieser Tag ein Beitrag zur Aktualisierung einer Sprache, die nicht verloren gehen darf. Das Unterrichtsmaterial verdient die größte Aufmerksamkeit: es ist perfekt! Möge die Jugend die Sprache ihrer Heimat (wieder) entdecken. Influencer gesucht!
Die Aktivitäten des Seelterske Kontoor sind bewundernswert.
Herzlichen Dank für die Komplimente und für deine begeisternde Beteiligung an der Konferenz, Joute!