Wie viele Friesen leben eigentlich in Deutschland? Was genau ist Friesisch? Und warum lohnt es sich, kleine Sprachen wie das Saterfriesisch zu erhalten? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigte sich der Sprachwissenschaftler Henk Wolf vom Seeltersk-Kontoor am Sonntag, dem 6. Juli, in einem Vortrag im Museumsdorf Cloppenburg.
Unter dem Titel „Die stille Emanzipation der friesischsprachigen Minderheit“ nahm Wolf sein Publikum mit auf eine Reise durch die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der friesischen Sprachen. Er zeigte, welche Rolle Gemeinden, Länder, der Bund und die EU beim Schutz sprachlicher Minderheiten spielen, und was in den letzten Jahren tatsächlich für das Friesische und besonders das Saterfriesische getan wurde.
Auch das Publikum brachte sich ein: Eine Saterfriesin sorgte für Heiterkeit, als sie erzählte, dass ihr Mann mit der Sprache nichts zu tun haben wollte, nachdem er ein Gespräch über die Wochenplanung missverstanden hatte. Statt „Sneeuwende“ (Saterfriesisch für Samstag) hatte er „Schneehunde“ verstanden – und sich gewundert, was das denn für ein Thema sei.
Zum Abschluss stellte Wolf den frisch erschienenen Sammelband Sprachen unter der Lupe: Saterfriesisch und Niederdeutsch vor, den er selbst herausgegeben hat. 23 Autoren beleuchten darin verschiedene Aspekte der beiden Sprachen.
Der Vortrag fand im Rahmen der Ausstellung Was heißt hier Minderheit? statt, die noch bis zum 15. August im Museumsdorf zu sehen ist.


Bilder: Esther Hoorn
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