Mehr Hände für Friesisch in nordfriesischen Schulen

Die professionelle Infrastruktur für die friesische Sprache in Nordfriesland war immer schon etwas größer als die im Saterland, aber klein war sie trotzdem. Bald wird sie beträchtlich wachsen, denn das Nordfriisk Instituut in Bredstedt kann mehrere neue Mitarbeiter anstellen. Diese werden sich um die Inhalte und den Ausbau von Friesisch in den Schulen kümmern.

Das Land Schleswig-Holstein hat die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt. Nachdem eine Gruppe von aktiven Friesischlehrern letztes Jahr auf einer Fachkonferenz klar und deutlich sagte, dass es mit den heutigen Mitteln nicht mehr möglich ist, die Qualität zu gewährleisten und nachdem der Europarat erneut feststellte, dass der Friesischunterricht nicht den europäischen Standards entspricht, forderte die dänisch-friesische Partei SSW zusätzliche Mittel für die Minderheitensprache in den Schulen. Der schleswig-holsteinische Landtag hat diesem Antrag zugestimmt. Die neuen “Berufsfriesen” werden dem Nordfriisk Instituut angegliedert. Dieses Institut beschäftigt sich mit Forschung, Sprachförderung, Buchveröffentlichungen und anderen Aktivitäten, die mit Nordfriesland und seinen Sprachen, Kulturen und Vergangenheit zu tun haben.

Für die Saterfriesen könnte dies auch eine wichtige Entwicklung sein, denn im Vergleich zu den anderen anerkannten Minderheiten hat sie weitaus die schwächste Infrastruktur. Die Stelle des wissenschaftlichen Beauftragten für Saterfriesisch ist zur Zeit noch nicht strukturell, was es unmöglich macht, Projekte des Seelsterk-Kontoor über das nächste Jahr hinweg zu planen.

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