Menno Aden hat Datenbank der ostfriesischen Dialekte erstellt

Eine neue Datenbank vereinfacht die Erforschung der friesischen Dialekte östlich der Lauwers erheblich.

Im Saterfriesischen heißt Bier „Bjoor“. Die eng verwandte friesische Sprache der Insel Wangerooge, die um 1950 ausgestorben ist, nutzte für das Getränk denselben Namen, während das in der Nähe von Cuxhaven gesprochene Wurstfriesische, das um 1700 ausgestorben ist, das Wort „Biaar“ verwendete. Außerdem können die Saterfriesen schlechtes Bier „Läkbjoor“ nennen, und auf Wangerooge sagte man damals zu Taufbier „Sjillem“.

Diese Informationen findet man einfach auf einer Seite, wenn man in der neuen Datenbank das Suchwort „Bier“ eingibt. Die internationale Forschungsgemeinschaft erhält hier Informationen aus vielen Nachschlagewerken zu den ostfriesischen Dialekten, zusammengebracht von Menno Ehme Aden. Der Amateursprachwissenschaftler aus Leer hat in den vergangenen Jahren bereits bewiesen, dass er zu großen Taten fähig ist. 2022 veröffentlichte der Isensee Verlag in Oldenburg bereits von Adens Hand das Buch Über die friesische Sprache des osterlauwersfriesischen/ostfriesischen Kulturraumes, das den Wortschatz und die Grammatik der friesischen Dialekte östlich der Lauwers detailliert und treffend beschreibt.

Aden hat nicht nur belegte Wörter in seine Datenbank eingetragen, sondern ebenfalls historische Formen verzeichnet, die anhand des Quellenmaterials leicht zu rekonstruieren sind. Ein Beispiel ist „Biaar“, das vermutliche Vorgängerwort der späteren ostfriesischen Dialektvarianten wie „Bjoor“, „Bjaar“ und „Biaur“.

Das Friesische in seiner dialektalen Vielfalt ist die einheimische Sprache eines breiten Küstenstreifens, der sich im frühen Mittelalter von den südwestlichen Niederlanden bis an die heutige deutsch-dänische Grenze erstreckte. Der Fluss die Lauwers, der heutzutage die niederländischen Provinzen Friesland und Groningen voneinander trennt, bildete schon damals eine Dialektgrenze. Das Ostlauwersfriesische ist im Laufe der Jahrhunderte der Konkurrenz mit dem Nieder- und Hochdeutschen erlegen und überlebt nur noch im Saterland.

Dank einer Förderung der Ostfriesischen und Oldenburgischen Landschaft konnte Menno Ehme Aden seine Datenbank erstellen und veröffentlichen. Die Programmierung und die Herstellung der App wurden von Sebastian S. Eichner übernommen. Die Datenbank ist auch im Internet verfügbar und zwar unter folgender Adresse:

[https://osterlauwersfriesisch.de/woerterbuch]

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