Minister Thümler lobt Saterfriesischbeauftragten

Am Freitag, 26. August, war Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler in der Gemeinde Saterland zu Gast, um sich über die Sprache Saterfriesisch zu informieren. Das Saterfriesische ist eine schwerstbedrohte Minderheitensprache, die von etwa 1500 Menschen im Saterland gesprochen wird. Die Sprache wird durch mehrere europäische Verträge geschützt. Neben der Gemeinde hat das Land Niedersachsen einen wichtigen Anteil an Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Saterfriesischen.

„Die saterfriesische Sprache steht in Niedersachsen wie kaum ein anderes Kulturgut für Authentizität und Identität. Die Förderung und das Bewahren dieses kulturellen Erbes ist ein wichtiger Aspekt unserer Kulturförderung“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler. „Wie gut und nachhaltig dies geschehen kann, habe ich im Austausch mit dem Saterfriesischbeauftragten bei der Oldenburgischen Landschaft, Henk Wolf, erfahren. Mit haupt- und ehrenamtlichem Einsatz wird im Saterland kreativ die Sprache gepflegt, erforscht und im Alltag verankert. Innovative Projekte fördern den Spracherwerb für Kinder und Erwachsene.“

Das Land Niedersachsen und die Gemeinde Saterland ermöglichen die zur Zeit vom Sprachwissenschaftler Henk Wolf besetzte Stelle eines wissenschaftlichen Beauftragten für Saterfriesisch bei der Oldenburgischen Landschaft. Dieser stellte dem Minister die Ergebnisse seiner Arbeit vor, darunter die Einrichtung von Saterfriesischkursen, die Sichtbarmachung der Sprache in Zeitungen, sprachwissenschaftliche Forschung und die Gründung von Arbeitskreisen für saterfriesische Spracharbeit. Minister Thümler nahm bei der Gelegenheit auch den Jahresbericht des Saterfriesischbeauftragten im Empfang. Stefan Meyer von der Oldenburgischen Landschaft betonte, dass eine Verstetigung der zur Zeit befristeten Beauftragtenstelle notwendig sei, um die für eine Sprachpolitik unentbehrliche längerfristige Arbeit leisten zu können. Der saterländische Bürgermeister Thomas Otto sprach den Wunsch aus, dass Gemeinde, Land und Bund künftig ein „Saterfriesisch-Kontoor“ ermöglichen, in dem mehrere Experten gemeinsame Spracharbeit leisten. Hier habe Niedersachen noch Nachholbedarf, betonte Wolf, denn die dänische, sorbische, niederdeutsche und nordfriesische Sprachgruppen haben alle bereits solche Organisationen, um ihre Existenz zu sichern.