Neues Namensrecht erlaubt künftig traditionelle friesische Nachnamen
Friesen, Sorben und Dänen in Deutschland dürfen künftig auch im offiziellen Gebrauch einen Nachnamen führen, der ihrer Kultur und Tradition entspricht. Diese Anpassung ist Teil einer Liberalisierung des deutschen Namesnrechts, die es einfacher macht, einen anderen Nachnamen zu führen oder den Kindern einen anderen Nachnamen zu geben.
Die Sorben haben lange für eine solche Regelung plädiert, da die Nachnamen von Männern und Frauen in der sorbischen Tradition unterschiedliche Endungen haben. Dies ist eng mit der sorbischen Sprache verwendet, die viel stärker als das deutsche männliche und weibliche Wörter voneinander unterscheidet.
Dass auch die friesische Tradition berücksichtigt wird, verdanken die Friesen dem Nordfriisk Instituut. Institutsleiter Christoph Schmidt hat sich in den vergangenen fünf Jahren dem sorbischen Bestreben angeschlossen und eifrig für eine Regelung geworben, die auch die friesischen Traditionen umfasst. In Nord- und Ostfriesland geht es an erster Stelle um die Möglichkeit, den Kindern statt eines Familiennamens ein Patronym als Nachnahme zu geben. Das bedeutet, dass die Kinder von Jan und Ella den patronymischen Nachnamen Jansen bekommen können. In Ostrfriesland wäre auch eine Form wie Jannema möglich Übrigens wird auch ein matronymischer Name ermöglicht: Die Kinder von Jan und Ella können also auch den Nachnamen Ellasen erhalten. Auch für die dänische Minderheit sind derartige Elternnamen Teil der Tradition. Im Saterland sind vor allem die Hausnamen relevant. Dies sind alternative Familiennamen der angestammten Familien.
Es haben schon mehrmals Sorben und Ostfriesen versucht, ihren Namen entsprechend ihrer Tradition anerkannt zu bekommen. Diese Versuche waren bisher vergeblich.