Saterfriesisch beim Abschluß der Minderheiten-Ausstellung in Kiel

“Finissage” sagen die Schleswig-Holsteiner mit einem schönen Wort zu dem Abschluß der Wanderausstellung “Was heißt hier Minderheit?” in Kiel. Die Wanderausstellung, die in Leer begonnen hat, wird demnächst von Kiel nach Flensburg verlegt.

Zum Anlass dieser “Finissage” hatten EBLUL Deutschland und das Niederdeutschsekretariat am 27.10. ein “Speed Debating” mit zehn Gesprächsleitern organisiert. Interessierte konnten sich mit vier von ihnen jeweils eine Viertelstunde lang über ein Thema aus der Welt der Minderheitensprachen unterhalten. Für das Saterfriesische waren Karl-Peter Schramm und Henk Wolf als Gesprächsleiter dabei.

Mit Schramm (dem Vorsitzenden von EBLUL) konnte man über die nationale und internationale Vernetzung von Minderheitenangehörigen diskutieren. Wolf (der wissenschaftliche Beauftragte für Saterfriesisch der Oldenburgischen Landschaft) leitete vier Mal eine Diskussion über die Zukunft der Friesen in Deutschland und vor allem über die Notwendigkeit einer größeren professionellen Infrastruktur für diese Minderheit.

Es waren mehrere Hunderte Interessierte im Landeshaus in Kiel anwesend. Das Interesse an den beiden “saterfriesischen Gesprächstischen” war groß und die Diskussionen wurden mit Leidenschaft geführt, wobei viele Schleswig-Holsteiner sagten, dass sie von der Existenz der Saterfriesen erst jetzt erfahren hatten. Viele Teilnehmer stellten Fragen über die Unterschiede zwischen den friesischen Sprachen und aus nordfriesischen und norddeutschen Organisation kamen interessante Vorschläge für Zusammenarbeit mit den Saterfriesen im Unterrichtsbereich.

Erfreulich war auch, dass Christiane Ehlers vom Niederdeutschsekretariat, die die Finissage zum größten Teil organisiert hatte, die Moderation zu hundert Prozent auf Niederdeutsch machte und damit ein gutes Vorbild abgab.