Saterfriesisches Grammatikteam erhält Unterstützung aus Japan
Die Beschreibung der saterfriesischen Grammatik wird mit Unterstützung aus Japan fortgesetzt. Der Engländer Dr. Stephen Laker arbeitet an der Kyushu-Universität. Er hat sich dem Team von Dr. Eric Hoekstra und Bouke Slofstra der Fryske Akademy in Leeuwarden angeschlossen. Sie schreiben eine englischsprachige Grammatik des Saterfriesischen. Diese wird Ende des Jahres auf der Website taalportaal.org untergebracht, auf der bereits umfangreiche Grammatiken der Sprachen Niederländisch, Afrikaans und Westfriesisch vorhanden sind. Die Grammatik auf taalportaal.org sind sprachwissenschaftlich orientiert und dienen vor allem der internationalen Forschungsgemeinschaft als Nachschlagewerk.
Hoekstra beschreibt für taalportaal.org den Satzbau des Saterfriesischen, Slofstra die Wortbildung und Laker wird sich mit der Lautlehre beschäftigen. Dabei wird er auch von Prof. Dr. Jörg Peters (Universität Oldenburg), der bereits eine Reihe aufschlussreicher Studien zur Aussprache und Intonation des Saterfriesischen publiziert hat, unterstützt. Auch Pyt Kramer, Tessa Leppers und Henk Wolf haben zum Grammatikprojekt beigetragen.
Wegen seiner Studien zur englischen Sprachgeschichte und Dialektologie kam Laker in Kontakt mit dem Friesischen. Vor etwa zwanzig Jahre begann er an der Universität Leiden bei Prof. Dr. Rolf Bremmer mit dem Studium des Altfriesischen. Anschließend erwarb er an der Universität Amsterdam Grundkenntnisse des Westfriesischen bei Dr. Siebren Dyk. Später arbeitete er als Dozent für historische englische Dialektologie an der Universität Manchester und ist nun Professor für englische Sprache an der Kyushu-Universität im japanischen Fukuoka. Über die Jahre hinweg hat er neben seinen Forschungen zur englischen Sprache, auch Artikel zur friesischen Sprachgeschichte und Dialektologie veröffentlicht.
Stephen Laker besucht diese Woche das Saterland. Er wird unter anderem an dem Tag der Saterfriesen am 24. Juni in Ramsloh teilnehmen, wo er eine Vorlesung über die Feldforschungsreise von drei dänischen Sprachwissenschaftlern ins Saterland im Jahre 1972 berichten.
In den letzten Jahren hat sich Laker immer mehr für das Saterfriesische interessiert, konnte aber wegen Reisebeschränkungen nicht ins Saterland fahren: „Bekanntlich war Saterland von alters her schwierig zu erreichen, aber mit den Reiseeinschränkungen der letzten Jahre hatte ich nicht gerechnet,“ schreibt er. Laker freut sich darauf, das Saterland jetzt letztendlich besuchen zu können.
Bild: Privat
NB von Henk Wolf: Im General-Anzeiger habe ich gesagt, Herr Laker arbeite für die Kyoto-Universität. Das war ein Versehen. Der obenstehende Artikel enthält die richtigen Informationen zu seinem Arbeitsgeber.