Schilder auf Saterfriesisch

Henk Wolf, 11.4.2022

Neulich schlug Wolter Jetten vor, im Saterland Schilder aufzustellen, die Raser dazu mahnen, langsamer zu fahren. Solche Schilder sieht man auf der ganzen Welt, aber nicht in saterfriesischer Sprache. In den friesischsprachigen Regionen in den Niederlanden und in Schleswig-Holstein wird das dortige Friesisch schon verwendet. So tragen die Schilder nicht nur zu der allgemeinen Sicherheit bei, sondern auch zur Sichtbarmachung der eigenen Sprache.

Gute Ideen habe viele Eltern. Vor etwa einem Jahr habe ich in dieser GA-Kolumne einen vergleichbaren Aufruf veröffentlicht. Den möchte ich jetzt wiederholen und ich möchte auch erklären, warum solche Schilder für die Sprache wichtig sind.

Ich nehme an, dass Sie gerne wollen, dass die saterfriesische Sprache nicht verschwindet. Wenn Sie hoffen, dass sie verschwindet oder wenn die Sprache Ihnen egal ist, dann ist diese Kolumne heute nicht für Sie gedacht.

Die Sprache wird heutzutage nur wenig in den Familien mehr gelernt. Doch besteht ein Interesse daran, sie zu lernen, weil Menschen sie vermissen, sie als Teil der saterländischen Identität sehen oder einfach gerne Sprachen lernen. Diese Gruppe ist größer als gedacht, aber sie bildet eine Minderheit.

Wollen wir Menschen dazu anregen, die Sprache zu sprechen, dann müssen diese auch wissen, dass es sie gibt. Sie müssen für sie begeistert werden, daran erinnert werden, dass es sie gibt. Am liebsten müssen sie auch sehen, dass die Sprache verwendet wird. Wenn wir das Saterfriesische immer verstecken und nur alles auf Hochdeutsch schreiben, können Menschen leicht meinen, Hochdeutsch sei die einzige Sprache des Saterlandes.

Schilder in der eigenen Sprache sind eine sehr einfache Weise, diese ins Straßenbild zu bringen. Bewußt oder unbewußt nehmen Menschen sie wahr. Wenn dann ein Sprachkursus angeboten wird oder wenn die Kinder die Möglichkeit bekommen, eine AG Saterfriesisch zu belegen oder gar in der saterfriesischen Klasse mitzumachen, sind sie wahrscheinlich viel schneller interessiert.