Schwere Wörter?
Henk Wolf, 27.12.2020
haloozje
släif
luke
hauk
koafje
woant
säärkhoaf
Die Saterfriesischsprecher, denen ich begegnet bin, sind in der Regel alle unglaublich hilfsbereit. Wenn sie meinen, ich könnte ein Wort nicht verstehen, erklären sie die Bedeutung davon oder sie geben mir eine deutsche Übersetzung. Hier oben sind ein paar Wörter verzeichnet, die mir während der vergangenen Wochen spontan eklärt wurden.
Nun steht jedoch kein einziges Wort dazwischen, das ich nicht verstanden habe – nicht weil ich jedes Wort auch aktiv gewußt habe, sondern weil diese Wörter im Westfriesischen (fast) identisch klingen. Auch wurden mir einige Plattdeutsche Wörter erklärt, die zwar deutlich von ihren deutschen Übersetzungen abweichen, die aber fast oder komplätt mit ihren niederländischen Übersetzungen übereinstimmen.
Große Probleme beim Verstehen von Saterfriesisch und Plattdeutsch habe ich nicht. Das, was am schwersten ist, sind jedoch die formalen, amtdeutschen Lehnwörter und Lehnübersetzungen, die mir, der ich nie in Deutschland gelebt habe, nur selten über den Weg gekommen sind, da sie auf Terrassen, im Fernsehen und in Romanen, sprachwissenschaftlichen Veröffentlichungen und Zeitungen selten verwendet werden.
Saterländer sind, wie auch Westfriesen, mit dem Wissen aufgewachsen, dass Lernende ihrer Regionalsprachen die Landessprache als Muttersprache haben und im gleichen Staat sozialisiert wurden. Sie wissen, was dieser Gruppe Verständigungsprobleme bereiten kann und haben sich unbewußt eine Didaktik entwickelt, die auf dem Umgang mit dieser Gruppe basiert.