Sprachminderheiten diskutieren Tourismus und Sprachförderung

Die FUEV, ein Dachverband der Sprachminderheitenorganisationen in Europa, veranstaltet diese Woche in Lübbenau im Spreewahl ihre jährliche Konferenz für Minderheiten, die eine kleine Sprache sprechen, sowie die Friesen. Diese sind von Bahne Bahnsen (Nordfriesland), Arjen Dykstra (Westfriesland), Karl-Peter Schramm (Saterland) und Henk Wolf (Saterland) vertreten. Die Konferenz findet im sorbischen Sprachgebiet statt, das schwer unter dem Tagebau gelitten hat und jetzt im Rahmen des Strukturwandels viele Förderungen für den Ausbau des Tourismus empfängt. Es wurde diskutiert, wie Tourismus sich auf die regionale Kulturen und Sprachen auswirkt. Dies ist je nach Region sehr unterschiedlich. In der Lausitz trägt der Tourismus vor allem stark dazu bei, dass Jugendliche aus der sorbischen Sprachminderheit in der Region bleiben können, während in Ladinien in Südtirol und auf der Insel Sylt in Nordfriesland der Übertourismus dazu geführt hat, dass Häuser für die hiesigen Bewohner unbezahlbar geworden sind. Zu den interessanten Ideen gehörte die Initiative der Touristik im Spreewald, allen Bed&Breakfasts einen Karton zu schenken mit darin Spielen und Informationen, die die sorbische Sprache im Fokus haben. Auch die saterfriesische Broschüre “Seeltersk foar aal / Saterfriesisch für alle” wurde der internationalen Gruppe vorgestellt.

[Einen kurzen Bericht der Veranstaltung finden Sie hier.]