Teststau
Henk Wolf, 12.5.2021
In der Corona-Zeit gerät der europäische Gedanke der offenen Grenzen ab und zu in den Hintergrund. Wenigstens auf niederländischer Seite war es vor einigen Wochen nicht einfach, ausfindig zu werden unter welchen Bedingungen ich als Grenzpendler noch zur Arbeit fahren konnte. Die Niederlande wurden als Hochrisikogebiet eingestuft und auf einmal war die Einreise ohne negatives Corona-Testergebnis nicht länger erlaubt.
Nordrhein-Westfalen hatte fast sofort deutliche Informationen auf seiner Website und Armin Laschet erzählte im Radio, für Grenzpendler waren Reglungen geschaffen, die es ihnen ermöglichten, am Arbeitsplatz getestet zu werden. Für Niedersachsen waren die Informationen viel schwerer zu finden und in den Niederlanden war es noch schlimmer.
Eine Woche lang konnte ich dadurch nur zuhause (im Home-Office, also) arbeiten. Ich fand heraus, dass es in den Niederlanden zwar möglich war, sich umsonst oder zu geringen Kosten testen zu lassen, dass die niederländischen Behörden jedoch keinen in Deutschland anerkannten Testnachweis abgaben. Kommerzielle Tests waren möglich, kosteten jedoch siebzig Euro und es dauerte bis zwei Studen, bis man das Testergebnis hatte.
Eine Kollegin von der Personalverwaltung hat bei den unterschiedlichen Kreisen nachgefragt und keiner konnte ihr erzählen, wie es genau alles für Grenzarbeiter geregelt war, aber vermutlich dürfte ich mich auch im Saterland testen lassen, wenn ich der Polizei während einer Kontrolle nur die Terminbestätigung der Apotheke zeigen könne. Seit einigen Tagen kann man sich an der Grenze auch testen lassen, aber das hat gedauert.
Daher habe ich mich in den letzten Wochen immer in Ramsloh testen lassen. Das ging immer ganz schnell und es war außerdem kostenlos. Große Komplimente! Nur diese Woche stand ich eine Weile im Teststau, da waren sogar die sehr fleißigen Apotheker mit der Nachfrage überfordert. Es war jedoch auch richtig gemütlich: die Sonne schien, alle Wartenden waren guter Laune, alle erhielten ein negatives Testergebnis und irgendwie verband uns das gemeinsame Schicksal.