Ab heute ist die gebürtige Westfriesin aus den Niederlanden Tjallien Kalsbeek für das Seeltersk-Kontoor tätig. Die 45-Jährige übernimmt als selbständige Projektkoordinatorin zwei Aufgaben: das internationale LISTEN-Projekt und die Organisation einer Konferenz über saterfriesische Sprache, Kultur und Geschichte.
Das LISTEN-Projekt wird von der EU gefördert und hat als Ziel, die Verwendung von Minderheitensprachen in Organisationen in mehrsprachigen Regionen voranzubringen, indem Menschen dazu angeregt werden, ihre Sprachwahl zu überdenken und diskutieren. Oftmals verwenden Sprecher von Minderheitensprachen zu Kollegen, Kunden oder Fremden die Mehrheits- oder Landessprache, da sie meinen, dass sich das gehört oder weil sie meinen, dass sie sonst nicht verstanden werden. Diese Annahme ist jedoch nicht immer korrekt. Während eines Trainings lernen die Teilnehmer über ihr Sprachverhalten und das von anderen nachzudenken.
Für die Fryske Akademy organisiert Frau Kalsbeek diesen Sommer eine Konferenz im Saterland, bei der alles was typisch für die Gemeinde ist im Fokus steht: die Sprache, die Geschichte, Brauchtum, Kultur und so weiter. Auch die neuesten Entwicklungen im Seeltersk-Kontoor und in der Wissenschaft werden dort vorgestellt.
Frau Kalsbeek arbeitet auch für Dingtiid, die offizielle Beratungsstelle der niederländischen Regierung für die friesische Sprache, und für die Fryske Akademy, für die sie ein paar Mal im Jahr Fachkonferenzen veranstaltet. Frau Kalsbeek hat für die Rijksuniversiteit Groningen Öffentlichkeitsarbeit gemacht, in der Zeit, als Henk Wolf dort arbeitete. Sie bleibt bis Ende dieses Jahres.
Die Koordination des Seeltersk-Kontoor bleibt in den Händen von Henk Wolf, dem wissenschaftlichen Beauftragten für Saterfriesisch bei der Oldenburgischen Landschaft. Das Seeltersk-Kontoor befindet sich im Rathaus der Gemeinde Saterland.
[Weitere Informationen zum LISTEN-Projekt finden Sie hier.]
Die Arbeit des Seeltersk-Kontoor wird durch Förderungen vom Bundesministerium des Innern und für Heimat, vom Bundesministerium für Kultur und Medien, vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und von der Gemeinde Saterland ermöglicht.
