Mitteilungen aus dem Saterfriesisch-Büro

Tsan Tsai Chan erforscht das Verständnis des Saterfriesischen

Ein Student der Universität des Saarlandes hat untersucht, welche Faktoren das Verständnis des Saterfriesischen bei deutschsprachigen Probanden beeinflussen. Tsan Tsai Chan stammt aus Singapur und studiert in Saarbrücken Computerlinguistik. Er spricht fließend Deutsch, Niederländisch und Englisch und hat sich im vergangenen Jahr im Rahmen seines Studiums intensiv mit der saterfriesischen Sprache beschäftigt. Zuvor hat er in Leipzig Sprachwissenschaft studiert. Bedrohten Sprachen gilt sein besonderes Interesse.

Chan hat Versuchspersonen ohne Saterfriesischkenntnisse Sätze in saterfriesischer Sprache vorgelegt. Sie mussten entweder das passende Wort auswählen, das in eine Lücke passte, oder versuchen, die Bedeutung eines Wortes in den jeweiligen Sätzen zu erraten. Es stellte sich heraus, dass dies einfacher war, wenn das Wort seiner deutschen Übersetzung ähnelte. Dies war jedoch nicht der wichtigste Faktor. Wichtiger noch war die Verständlichkeit des restlichen Satzes. Wenn der Kontekt nachvollziehbar war, konnte sogar die Bedeutung von Wörtern wie “Soaks” (Messer) erschlossen werden.

Chan hat eine englischsprachige Arbeit verfasst, in der er seine Ergebnisse beschreibt. Diese Arbeit sowie den dazugehörigen Datensatz finden Sie weiter unten. Zudem hat Chan gemeinsam mit Henk Wolf, der ihn bei seiner Forschung unterstützt hat, einen kurzen Beitrag zu einem neuen Sammelband zum Saterfriesischen und Niederdeutschen geschrieben. Dieser wird im Laufe dieses Jahres erscheinen.

[Chan, Tsan Tsai (2024), Towards an interactive account of word intelligibility; the case of Saterland Frisian and German. Seminararbeit Universität des Saarlandes]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert