“Tuvvelkefäst” bringt Saterfriesen zusammen
Am Sonnabend um zwei Uhr trafen die ersten Kinder auf dem Hof von Hans Gerd Vocks in Langhorst ein. Eine Stunde später liefen etwa zwanzig junge Saterfriesen dem kleinen, alten Trecker hinterher, mit dem Rene Thien die Kartoffeln aus der Erde holte, die die Kinder im Frühling gepflanzt hatten. Auch beim Sortieren, Wiegen, Verpacken und Verkaufen der Ernte arbeiteten die Kinder recht fleißig. Dabei kamen nur traditionelle Werkzeuge zum Einsatz. Unterstützt wurden die Kinder vom Vorstand des Heimatvereins Seelter Buund und anderen Erwachsenen. Gegen sechs Uhr füllte sich die Scheune mit etwa sechzig Gästen, die die frisch zubereiteten Kartoffelgerichte genossen.
Stephan Dannebaum, Vorsitzender des Seelter Buund, erklärte, dass das Kartoffelfest eine Tradition ist, die die Saterfriesen zusammenbringt und den Kindern einen Einblick in die landwirtschaftlichen Traditionen der Region ermöglicht. Des Weiteren unterstützen die Teilnehmer mit einem kleinen Beitrag die Arbeit des Vereins für die saterfriesische Sprache, für die sich der Seelter Buund seit 1952 einsetzt.
Das Fest wurde zuletzt im Jahr 2019 organisiert, doch die Corona-Pandemie unterbrach den gewohnten Rhythmus. Zukünftig soll es jedoch wieder wie früher alle zwei Jahre stattfinden.
Nicht nur Saterfriesen nahmen am Fest teil. Ein besonderer Gast reiste sogar aus Japan an: der Sprachwissenschaftler Stephen Laker, der die saterfriesische Sprache erforscht, aber auch mit viel Vergnügen auf dem Kartoffelacker die Hände schmutzig macht.