Am Sonntag, den 16. Februar, trafen sich in der Nordsee-Akademie im nordfriesischen Leck gute hundert Menschen für den jährlichen Biike-Empfang, der jedes Jahr am Wochenende vor dem traditionellen Biike-Feuer am Petritag stattfindet. Der Friesenrat, der für den Empfang zuständig ist, hatte ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Liedermacher Kalle Johannsen sang mehrere Lieder in unterschiedlichen nordfriesischen Dialekten und Maren Jessen erzählte über das Biikebrennen auf Sylt.
Außerdem hatte der Friesenrat vier Experten eingeladen, gemeinsam über die Herausforderungen der friesischen Sprachpolitik zu erzählen. Nils Langer, Professor für Friesisch an der Europa-Universität Flensburg, versorgte eine Einführung, in der er die friesischen Sprachgebiete und ihre wichtigsten Sprachorganisationen vorstellte. Tjallien Kalsbeek (Seeltersk-Kontoor und Dingtiid) stellte die Spracharbeit in Westfriesland vor und betonte dabei den heutigen Fokus auf das Gewicht der Muttersprache als Sprache des Herzens. Henk Wolf (Seeltersk-Kontoor) erklärte, wie sprachliche Gleichberechtigung als Rahmen für die offizielle Sprachenpolitik in Westfriesland seine Arbeit für das Saterfriesische prägt und wie er im Unterricht, bei der Sichtbarmachung der Sprache und bei der Schaffung von Sprachräumen vorgegangen ist. Ruth Kircher (ECMI) verglich ihre Erfahrungen in Westfriesland mit denen in Nordfriesland und erklärte, wie wichtig es sei, sowohl die Weitergabe des Friesischen in Familien als auch das Sprachenlernen außerhalb des Elternhauses zu stimulieren. Nils Langer schlussfolgerte unter anderem, dass eine gelungene Sprachenpolitik die Angst vor Mehrsprachigkeit überwinden muss.
Die Vorträge können Sie sich hier anhören:
[Hier lesen Sie eine Berichterstattung des Minderheitenrates.]
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