Zwei Artikel von Pyt Kramer digitalisiert

Pyt Kramer gehört zu den bedeutendsten Forschern des Saterfriesischen. Nicht nur hat Herr Kramer mehrere Bücher über die Sprache geschrieben, auch hat er in Artikeln Forschungsprojekte beschrieben, denen er sich gewidmet hat. Im Rahmen der Digitalisierung seiner Arbeit wurden jetzt zwei seiner Artikel auf seeltersk.de digital zur Verfügung gestellt.

In dem Artikel “Hoe Frysk it it Frysk?” aus 1999 beschreibt Kramer, wie er erforscht hat, welche moderne friesische Sprache dem mittelalterlichen Friesischen noch am ähnlichsten ist. Er hat das Saterländische, die Mooringer Mundart des Nordfriesischen, das Standardwestfriesische und die Mundart der Insel Schiermonnikoog mit dem Altfriesischen verglichen. Sein Fazit ist, dass Saterfriesisch am wenigsten von anderen Sprachen beeinflusst wurde und dem Altfriesischen am nächsten steht, während das Standardwestfriesisch am weitesten davon abgewandert ist.

Der Artikel “D(e)-deleesje yn it Sealtersk” aus 2005 ist der Frage gewidmet, wie die Vergangheitsformen von je-Verben im Saterfriesischen gebildet werden. Das geschriebene Saterfriesisch und die Lehrwerke vermitteln fast die gleichen Endungen wie im Alfriesischen, nämlich -ede(n), aber im gesprochenen Saterfriesisch, vor allem in Strücklingen, fällt das -d- manchmal aus. Auch im Partizip ist dieser d-Wegfall belegt. Interessant ist, dass der d-Wegfall im Westfriesischen zum Normalfall geworden ist. Kramer erklärt dies dadurch, dass das Westfriesische durch Sprachkontakt mehr vereinfacht ist, während das stark isolierte Saterfriesische viel länger ein komplexes System erhalten konnte. Kramer zeigt auch, dass diese Komplexität bereits im Mittelalter existierte.

Weitere wissenschaftliche Artikel über das Saterfriesische finden Sie auf der Projektseite “Digitalisierung wissenschaftlicher Werke”.

Mehrere von Pyt Kramer geschriebene Bücher finden Sie auf der Seite “Digitalisierung der Nachschlagewerke von Pyt Kramer”.